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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Markus Frage!


Meike Lalowski
14.02.2004, 12:49
Markus hat in der Rubrik Lieblingsbücher eine so wunderbare Frage zu Karls Buch (http://www.meike-lalowski.de/ubb/Forum5/HTML/000023.html) gestellt, dass ich sie einfach hier an alle weitergeben möchte.

Markus schreibt:
Jetzt hab ich eine Frage: Mir ist die Idee gekommen, ob nicht jeder genau die Erleuchtung erlebt, die er sich vorstellt. Anders gesagt: Kreieren wir nicht auch diese Erfahrung? Wenn Karl sagt: du kannst nichts machen, liegt es nicht daran, weil er auch nichts gemacht hat? Und wenn der Kurs sagt: Du musst Rechtgesinntheit üben, liegt es vielleicht nicht daran, weil Jesus es so geschafft hatte? Christliche Mystiker erleben dann ihre Verzückung in SEINER Gegenwart. So wie Nahtoderlebende auch genau das erleben, was sie sich vorgestellt haben.
Wenn die indischen Heiligen genau das erleben, was in ihren heiligen Schriften steht, dann liegt es doch vielleicht daran, dass sie genauso auch geschult sind.
Lieben Gruß von Markus an Dich und alle mit Hoffnung auf erleuchtende Antworten.

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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 14 February 2004).]

manni
22.02.2004, 10:01
Gruß an Markus = Genie

Diese Frage ist doch so genial, daß sich jede Antwort erübrigt: Erkläre Dich so wie Du jetzt bist für erleuchtet und alles ist bestens! Bin begeistert - Manni

Silke
26.02.2004, 10:29
Lieber Markus, ich bin auch begeistert, denn Deine Frage ist wie ein Koan. Man, also ich kann einfach nicht klar darüber denken, sondern stoße immer wieder an Grenzen. Echt genial! Werde weiter brüten und gegebenenfalls berichten, sollte ich auch auf eine geniale Lösung stoßen - Silke

Meike Lalowski
27.02.2004, 10:25
Ich finde Deine Frage auch nach wie vor genial. Genau: Ein Koan, ein Knopfknacker, ein Witz eben.

Gudrun hat einen Satz in die Lieblingssätze (http://www.meike-lalowski.de/cgi-bin/ubb/forumdisplay.cgi?action=topics&forum=Lieblingssätze&number=6&DaysPrune=1000&LastLogin=) geschrieben, den ich sehr passend finde:

Folge nicht den Spuren der Meister. Suche, was sie gesucht haben.
ZEN

Also, es gibt keine Alternative zu einem persönlichen Weg. Es gibt zwar viele "Meister und andere", die (meist streng ermahnend) sagen: Bleib bei einem Weg, aber ist Verwirrung nicht auch ein Weg? Die Idee, dass jeder sich seine Erleuchtung kreiert, wird wohl für alle „jeder“ stimmen. Doch solang das so ist, ist sie per Definition keine. Und damit stimmt auch jeder Weg. (Ist es nicht wunderbar verwirrend?)

Und ob das Ziel der Suche wahrhaft ein gemeinsames Ziel ist, werden wir hier nie wissen können, auch wenn manche das behaupten (erleuchtet oder nicht).

Ich habe mittlerweile die Phantasie, dass wirklich alles eine Frage des Focus ist. Mal sind wir mitten im Ursprung (oder davor), mal auf der Reise durch die bunten Teile der Schöpfungen. Und hierbei gilt: diese Focus-Identitäten können gar nicht aus der Liebe fallen, auch wenn sie es glauben. Oder gar nur ein "wahnsinniger Irrtum" sein.

Wir sind Kinder eines unendlichen Tanzes der Quelle allen Seins mit sich selbst. Gott erfährt sich in uns. Wir sind die Quelle, die Kinder, die Erfahrung. Wie kann da irgendetwas falsch sein? Auch die Illusion ist richtig, sonst wäre sie nicht.

Soviel für heute mit meinem Freitagvormittaggedanken – lieben Gruss aus Kiel!


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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 28 February 2004).]

markus
28.02.2004, 13:55
Hei Meike und alle anderen - das Verrückte an der Verwirrng ist, dass ich zwischendurch total klar bin. Und die Idee mit dem Focus finde ich sehr einleuchtend (wow, es leuchtet zumindest schon).

Um bei den bekannten Erleuchteten zu bleiben: Also wären die Erleuchteten álà indisch focussiert in dem Teil der Quelle, der noch vor der Quelle ist (IchIch), manche sind bei dem Ich Bin und wir normalverrückten sind dann bei dem Ich bin dies und das und jenes und was anderes dies und das und jenes eben nicht ... Und ob das eine Ende sich das andere denkt oder umgekehrt, wär dann egal, weil alles zusammengehört. Also kann ich mir meine Erleuchtung denken wie ich will und bin auf jeden Fall richtig. Alles klar?

Na,irgendwie weiß ich nicht. Gibt doch die Sehnsucht nach dem EINEN Weg, glaube ich ... Gruss an alle! Markus

Silke
28.02.2004, 19:01
Na, ich weiß nicht, ob ich das verstehen muss (und will) mit dem IchIch und all dem anderen, was Ichs sind oder nicht. Aber was mich mal interessieren würde, liebe Meike, ist: wie kriegst Du denn Deine vielen Wege unter einen Hut? Aura Soma, die work, den Kurs und die Mayas? Und irgendwie scheint Dir ja auch die ganze Erlecuhtungsdebatte nicht fremd ... ?

Dagmar
28.02.2004, 19:27
Ihr Lieben!

Dieser Briefwechsel ist wirklich erleuchtend: Je mehr ich davon lese, desto hohler wird mein Kopf.

Irgendwie begreife ich, was Ihr meint, aber ich verstehe keine Wort.

In den letzten Jahren habe ich vieles gemacht, um zu erfahren, wer ich bin. Nun stellt sich perdautz heraus, dass ich das alles gar nicht bin - uff. Nun muss ich alle Schritte wieder rückwärts gehen und verlernen, was ich glaubte zu sein, um zu erfahren, wer ich nicht bin bzw. BIN.

Blickt Ihr da noch durch???

Macht nix, mit hohlem Kopf ist alles genial. Eben richtig.

Lieben Gruss - Dagmar, die Erleuchtete (wie ich es mir vorstelle)

Meike Lalowski
29.02.2004, 11:21
Liebe Silke,

all diese Angebote sind Werkzeuge auf meinen Weg. Und diese Werkzeuge, die in Form von Konzepten und Techniken kommen, benutze ich höchst eigen-willig. So, wie es meinem Weg entspricht.

Und mein Weg?

Indem ich ihn gehe wandelt er sich Schritt für Schritt, und doch gibt es einen roten Faden: Meine Sehnsucht nach der WAHRHEIT, und das mit wirklich tiefer Ernsthaftigkeit (um ein Wort von Nisargadatta aufzugreifen).

Was ich begriffen habe: Es ist nicht möglich ist, die WAHRHEIT mit dem Verstand zu begreifen. Dennoch fühle ich und weiß ich, dass es sie gibt. Und dennoch ist und bleibt auch mein Verstand ein Werkzeug, das ich bestenfalls sogar dafür nutzen kann, mich von seiner Herrschaft zu befreien. (genial dafür: Spiegelarbeit)

Mein Weg ist: In mir den Glauben an Angst und Schuld zu erlösen. Und das mit anderen zu teilen. Dadurch, dass ich andere erinnere, erinnere ich mich: Ich sehe den Bruder, die Schwester ohne Schuld, ich erinnere uns daran, dass wir alle nur Kinder sind auf der Suche nach Liebe, weil wir sie scheinbar vergessen haben. (Kurs-Gedanken)

Ich erinnere uns, dass wir mehr sind als wir glauben zu sein (mein Satguru).

Wir haben dem göttlichen Schöpfungsspiel eine Trennungsidee hinzugefügt und können uns davon wieder befreien (wunderbar zu erklären mit der Farbrose von Aura Soma)

Wir können begreifen, dass wir dieses Spiel kollektiv gestalten. (Hilfe: Maya-Kalender)

Mir ist jedes Werkzeug recht, das in der Wirklichkeit wirkt.

„Aber du pieckst dir ja die Rosinen aus dem Kuchen!“ sagt eine Freundin. Ja, tu ich. Das Leben sorgt dafür, dass sie eingehen in den Sauerteig meines Lebens (poetisch-pathetisch, aber passt grad so schön ins Bild.)

Gemeinsam LebensLösungen (http://www.meike-lalowski.de/ubb/Forum1/HTML/000001.html) finden lässt immer noch und immer mehr mein Herz höher schlagen!

Bei allem Charme und Witz, den die Diskussion um das Buch Karl ausgelöst hat (und die mir tüchtig Spaß bringt!): ich fühle sehr wohl die Ernsthaftigkeit unserer Suche. Spüre auch die Wichtigkeit dieser Fragen, denn Ausgang war ja (dank Markus)die Verwirrung, dass die Weisen dieser Welt so widersprüchliche Dinge von sich geben.

Mit den Weisheiten der Weisen dieser Welt müssen wir genauso in die göttliche Wechselstube gehen wie mit den Dummheiten der anderen weisen Lehrer dieser Welt …

Und wo finde ich diese Wechselstube? In meinem Herzen, das bei mir alle Währungen gegenwärtig so vereint:

Gott ist Liebe – Innen ist Außen – Ursache ist Wirkung.

Das sind meine Weg-Weiser. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Danke Euch allen für die Weg-Begleitung!

P.s.: Liebe Dagmar, die Wirkung dieses Briefwechsels ist eben einfach göttlich, s. Manni ...

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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 29 February 2004).]

Silke
01.03.2004, 10:07
Und woher nimmst du die Sicherheit, das das der richtige Weg und die richtigen Wekzeuge sind?

Meike Lalowski
01.03.2004, 10:29
Liebe Silke,

die Sicherheit kommt aus dem Gefühl, dass der Weg und die Werkzeuge mich ausgesucht haben ...

... je weniger ich den Weg störe mit meinen Wenn und Abers, desto leichter und sicherer fühlt es sich an ...

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Meike Lalowski

markus
01.03.2004, 11:55
Liebe Leute, vielen Dank für Euer Mitdenken!Ich habe jetzt zwei Erkenntnisse, die mich doch beruhigen:
1. Erleuchtung geschieht wann und wie sie will, kann ich also von abschalten.
2. Mein Weg ist immer richtig, auch wenn ich frage und zweifel hab.

Und dann noch 3.: Bei aller Ernsthaftigkeit darf man auch lachen.

Lieben Gruss an alle! Mrkus