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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Endlich mein topic


Maren
14.02.2004, 14:00
An Euch Alle!
Es hat lange gedauert, bis ich den Mut gefunden habe, diesen Text zu schreiben. Einfach nur Gedanken zu mir als Topic! Ausgelöst hast Du das, liebe Meike, mit Deiner Bemerkung zu meinen vielen Beiträgen, die nämlich alle nur Antworten waren. Und dazu dann diese Auswirkungen der Flasche 79, die ja auch das Thema mit dieser vermaledeiten Frömmigkeit hat, die ich kenne. Die Maren, die immer so bescheiden tut, so demütig im unguten Sinn.
Mit ist aufgefallen, wie wohl ich mich in einem Forum fühle, in dem mich niemand kennt. Ich also unsichtbar bleibe! Dann habe ich den Mut, mich zu zeigen, aber lieber doch nur antwortend. Am liebsten fragend. Ich habe ja auch tolle Antworten von vielen (z.B. Silke oder jetzt Angelika) bekommen, und finde einfach auch Dein Wissen und Deine Art, auf uns einzugehen, liebe Meike, unglaublich eindrucksvoll. Das wollte ich auch zu Markus schreiben, aber da hab ich mir auf die Finger geklopft und gesagt: Nun erst einmal das vorgenommene Topic!
Wo ich jetzt schreibe, wird es einfacher. Immer dieses lieber unsichtbar sein, weil es das Gefühl der Sünde in mir gibt. Natürlich ein katholisches Thema. Wie wirklich wunderbar ist der Ansatz des Kurs in Wundern, der die Sünde anders erklärt und eine Sühne anbietet, die nur aus Liebe besteht. Und auch hier gelingt mir immer wieder der Boykott, aus so einem Angebot eine Religion zu machen. Alles zu glauben usw. Oder ich werde verwirrt, weil ich durch den kritischen Umgang damit (der ja richtig ist), wieder glaube: darf ich das denn, so hinterfragen? Oder: Was soll ich denn nun glauben.

Also das sind so meine Gedanken, und ich bin sehr froh, dass ich den Mut gefunden habe, sie aufzuschreiben. Und jetzt wollt ich doch schreiben. Ihr müsst auch nicht darauf antworten …
Nein, jetzt bleib ich mutig: ich freu mich, wenn Euch etwas dazu einfällt. Eure Maren!

Silke
17.02.2004, 10:05
Hallo Maren!
Ich gehöre ja auch zu den Nutznießern dieses Forums, ohne irgendjemanden zu kennen. So wie Du habe ich darüber noch nie nachgedacht, ist ja auch logisch, denn jede(r) wird wohl andere Gründe haben, sich hier zu äußern. Ich zumindest schreibe drauf los und find es einfach supergut, dass ich hier Antworten bekomme, mit denen ich wirklich etwas anfangen kann. Oder mir etwas kluges einfällt:)). Das „Unsichtbarsein“ ist insofern hilfreich, weil man sich sehr zeigen kann. Aber irgendwie wird man dadurch doch auch sichtbar, sozusagen ohne persönliche Haftung. Und warum ich das hier überhaupt schreibe, ist dass ich es supermutig von Dir finde, Dich so zu outen. Zumindest bist du jetzt für Dich nicht mehr unsichtbar, und das ist doch das Wichtigste, oder?
Dir einen herzlichen Gruß von unbekannt zu unbekannt und trotzdem erreichbar! Silke

Meike Lalowski
17.02.2004, 13:39
Liebe Maren,

ich finde: der Vogel Strauss hat schon ganz gut seinen Kopf aus dem Sand. Und es ist doch gleichgültig, wie wir uns (sichtbar oder unsichtbar) auf die Spur kommen, Hauptsache es geschieht!

Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass Du die Spurensuche hier in diesem Forum gestaltest - bitte weiter so und Danke und lieben Gruss!

Und wen es interessiert, die 79er Diskussion findet Ihr hier (http://www.meike-lalowski.de/ubb/Forum1/HTML/000061.html)

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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 17 February 2004).]

Anonym
18.02.2004, 20:22
Liebe Maren,

Im Gegensatz zu dir gehöre ich einfach den stummen Nutznießern dieses Forums. Degoutiere mich an all den vielen Fragen und Antworten und staune was man so alles schreiben kann und bleibe lieber total unsichtbar, weil ich nämlich viel zu viel Schiss hätte, mich als dämlich zu outen. Weil so ziemlich alles ziemlich intelligent ist, was hier geschrieben steht und ich auch einige kenne und die mich dann ja auch ;)
Aber Deinem mutigen „Es gibt mich“ möchte ich schon antworten: wie gut für uns alle! Und bleibe dennoch wahrscheinlich weiter stumm und

Anonym.

Maren
19.02.2004, 10:30
Liebe Meike, liebe Silke und liebe(r) Anonym,

vielen Dank für Eure Gedanken. Es ist zur Zeit echt schwierig mit mir: ich lese Eure Antowrten und denke: ja, sie schreiben oder schreiben nicht, so wie es für sie richtig ist und es macht ihnen gar kein Problem. Ich aber mach es mir schwer und fühle mnich schuldig, sogar bei so etwas Einfachem wie Schreiben. Das Kopf aus dem Sand Spiel ist nicht sehr fröhlich im Moment. Aber irgendwie sieht man wirklich mehr. Denn mir werden meine Muster nochaml tiefer bewußt. Schön dass es diese Flasche gibt und Euch gibt! Lieben Gruß, Eure Maren

Meike Lalowski
20.02.2004, 10:55
Liebe Maren,

da bist Du nun genauso wie Angelika in einem der großen Grundschmerzen der Menschen gelandet. Genauer gesagt: in der Wahrnehmung dessen. Auch die Schuld ist ein überpersönliches Thema, als Kurs-Leserin bist Du da ja bestens vorbereitet - lohnt sich vielleicht, noch mal in den entsprechenden Kapiteln zu stöbern oder hier (http://www.meike-lalowski.de/ubb/Forum1/HTML/000016.html)

Der Unterschied mag sein, dass Du gerade kein persönliches Drama erlebst, dass sich im außen festmachen lässt. So durchdringt das Gefühl der Schuld so etwas scheinbar Harmloses wie Briefe ins Forum setzen.

Meine Erfahrung ist, dass diese Grund-Gefühle völlig situationstunabhängig sind. Sie suchen sich Auslöser und Projektionsflächen, um sich zeigen zu können. Um ihre Herrrschaft zu festigen. Sie haben ihre Wurzeln in der Zeit, sind an Geschichten gebunden, also biografisch inszeniert. Jede Familie bietet Grundschritte eines Lebenstanzes, die dann beliebig variiert werden. Die Erdenfamilie Menschheit auch: Schuld, Trennung und Mangel.

Angst anstatt Liebe.


Den Kopf aus dem Sand heißt auch: Raus aus der scheinbar individuellen Verstrickung. Das geht nur, wenn wir sie ernst nehmen, also den biografischen Ort wieder erinnern, an denen diese Tanzschritte geboren wurden. Dann geht’s tiefer, den überpersönlichen Ort wahrnehmen, aus dem sie geboren wurden. Dann geht’s tiefer: den Ort wahrnehmen, aus dem wir alle geboren sind. Und da sitzt sie dann: die Sehnsucht nach zu Hause. Nach Liebe, die über alles hinausgeht, was wir hier wahrnehmen können.

Vogel Strauß wird frei!

Lieben Gruß!


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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 20 February 2004).]

Maren
20.02.2004, 18:46
ach Meike, das liest sich schön und einfach, beinach zu schön und zu einfach um wahr zu sein. Aber eins ist so: ein aktuelles "Drama" hab ich wirklich nicht!
Danke für diese Gedanken - Deine Maren