Meike lud mich ein, mir diese Rubrik mit den darin enthaltenen Beiträgen einmal anzusehen.
Ich spüre in den Beiträgen eine ganze Menge Rat- und Hilflosigkeit. Wie also damit umgehen? Jeder wird seinen eigenen Weg finden müssen, damit umzugehen.
Wir leben nun einmal in einer Zeit, in der offensichtlich selbst nach zwei Weltkriegen Kriege nach wie vor geführt werden und führbar sind, unabhängig von Fragen nach Recht und Moral oder politischer Klugheit. Die USA bleiben ganz real im Training, sie sind Gewalt gewöhnt, nicht nur durch Filme, ich erinnere nur an den Vietmankrieg usw. Sie schaffen es sogar, sich bei alledem einen christlichen Anschein zu geben. Es erinnert dann schon ein bißchen an die Missionierungskriege alter Zeiten, nur daß
hier der fragwürdige "amerikan way of life" vermittelt werden soll, nicht das Christentum.
Aber wir werden geradezu jeden Tag mit negativen Nachrichten versorgt. Manchmal denke ich, das ist Absicht, damit wir abstumpfen und uns gewöhnen, an Dinge, die unangenehm sind. So sind die einzelnen
Katastrophen nicht mehr so schlimm, die Hemmschwelle "leichtsinnig Unsinn zu machen" sinkt dadurch widerum; wir "winken die Katastrophen nur noch durch" und lassen sie nicht mehr so ganz nah an uns herankommen. Nun liegt es bei uns, ob wir uns dagegen auflehnen oder fatalistisch damit abfinden.
Beides kann ich verstehen.
Wichtig ist, daß wir selbst gemäß unseren Überzeugungen jederzeit handeln,um Vorbild und glaubwürdig zu sein. Will sagen, fangen wir zunächst bei uns an, damit wir die Kompetenz haben, andere höflich darauf hinzuweisen.
Denn wenn wir im täglichen Leben "Krieg führen", was regen wir uns dann über den Irak-Krieg auf?
Mancher möchte "spirituell erleuchtet, ja heilig" sein, immer alles richtig machen; das ist aber nicht so einfach. Ich weiß, daß ich nicht vollkommen bin, und deshalb gebe ich der Demut den Vorzug. Das folgt aus
dem Wissen um meine Begrenzheit als Mensch.
Roger
[This message has been edited by Roger (edited 30 March 2003).]
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