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Alt 10.04.2003, 14:59   #5
Meike Lalowski
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Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Idee

Liebe Silke, als ich mich ein wenig besann , wie es nun gerad so ist mit dem Mayakalender und dem Krieg, kam als erstes das Gefühl: Welch Gnade, dass dieser Krieg unter Gottes heilender Hand (der Manik-Welle) begann, so wurde der erste Paukenschlag tatsächlich eher kurz, was natürlich eine relative Größe ist und sicherlich noch jetzt unübersehbare Nachwirkungen haben wird. Dennoch: Saddam (im außen) fiel schnell. Sein Erbe wird sich Raum nehmen.

Nun, unsere Mond-Priesterin wacht weiterhin über uns, Muluc als Jahresenergie bleibt die Hauptüberschrift: besinnen wir uns also auf unseren sanften Mut, unseren klaren Blick und unser offenes Herz, mit-zu-fühlen. Das ist schon viel.

Der Imix-Mond hat am 4.April begonnen. Imix steht für die Urmutter allen Seins, die göttliche Quelle unserer Schöpfung, aus der alles Leben geboren wird. Sie gibt Liebe, Nahrung und Geborgenheit, Hauptthema für uns alle: Urvertrauen. Herausforderung bei Imix ist Chuen, das Kind. Was machen Kinder ohne Urvertrauen? Sie machen Krieg. Was macht Krieg: er nimmt Kinder das Urvertrauen. (Unicef: Nach dem „Schock- und Schrecken-Angriffen" auf Bagdad haben wir 500.000 traumatisierte Kinder mehr...)

Krieg spielen wir schon lange. Und zwischen Euphrat und Tigris perfekt. Dort entstand unter den Assyrern der erste Militärstaat aller Zeiten. Seitdem wurde dieses Land ständig erobert und befreit, was für die Zivilbevölkerung nur dem Terror jeweils einen anderen Namen gab. Dort wurde ohne Rücksicht auf Verluste Prunk gelebt, gefoltert und ausgebeutet, Un-Recht zu Recht verbogen, dieses dann aber gern gebrochen. Das Land ist blutdurchtränkt, deutlicher kann der Schatten der lebenspendenen Mutter nicht ausgedrückt werden.

Ahau wiederum ist die Welle, die seit dem 3.April dreizehn Tage lang gilt. Ahau steht für die Sonne, die am Ende der zwanzig Zeichen den Reigen der Maya-Archetypen vollendet: Wir gehen ein in das allumfassende Christusbewußtsein, in die Geborgenheit der Erkenntnis, dass wir alle eins sind. Wir verstehen die Spiele des Lebens und den Sinn der Trennung, die keine ist. Wir verstehen die anderen als Spiegel unserer selbst. Wir sind in der bedingungslosen Liebe.

Im Schatten sind wir getrennt von allem: von Gott, von der Liebe, von den anderen, von uns und von der Schöpfung. Wir haben Angst. Wir haben Schuld. Wir erleben uns ohne Macht. Das wollen wir nicht: Wir verteilen diese schrecklichen Gefühle um und haben die Wahl: Wir geben anderen die Macht, wir nehmen uns Macht. Wir ermächtigen Götter, innen wie außen. Der Gott, der aus der Angst geboren ist, wird Macht mißbrauchen, er wird zum Inquisitor, zum Diktator. Weltbeglücker rufen auf zum Kreuzzug und tarnen sich „im Namen Gottes“.

Die Herausforderung von Ahau ist Oc, der Hund. Hier begegnen wir dem treuen Weggefährten, der uns in bedingungsloser Liebe begleitet. In der Liebe wissen wir drum und sagen mit den Mayas: Du bist ein anderes ich. In der Verletzung sehen wir in den anderen unseren Feind. Wir inszenieren Dramen. Wir machen Krieg.

Die Weltbühne gibt „Krieg, der xte“. Ein selbsternannter Gott wird gestürzt. Durch einen anderen. Das ist das Spiel. Verfremdet und reduziert zum Medienspektakel, doch so kommt es in all unsere Wohnzimmer. Damit wir es in unseren Herzen entdecken. Damit wir es dort heilen! Das ist unsere Chance: Heilung eines Ur-Dramas.

Imix und Ahau sind unbeirrbar. Sie lieben uns. Sie tragen uns. Sie vertrauen auf unsere Rückkehr. Mit Imix-Mond und Ahau-Welle sind wir angekommen woraus wir wieder geboren werden. In der Urquelle allen Seins. In der Liebe. Es ist an uns, es zu fühlen.

Meike Lalowski

P.s.: Und ob du es glaubst oder nicht, Silke, Opern können dabei helfen!
Und : Danke für Deine Frage!




[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 10 April 2003).]
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