Guten Morgen, liebe Silke!
Wenn man Dagmars Überlegungen zugrunde legt, wird das Verhalten der „dementen“ Menschen durchaus verständlich. Auch das Deiner Großmutter, was natürlich nicht unbedingt heißt, dass es damit problemlos wäre.
Aber es enthält auch ein Geschenk, denn diese Menschen zeigen uns ja nicht nur das Alter, das auf uns zu kommen kann, sondern auch das Innere Kind, das nicht die Möglichkeit hatte, sich ganz auszuleben.
In ihr das Kind wiederzuerkennen, ist dann nicht nur eine Chance, das eigene Innere Kind zu spiegeln, sondern vor allem auch die eigenen erwachsenen Anteile zu beobachten. Wie geduldig, verständnisvoll, klar, abgrenzungsfähig und verantwortlich sind denn unsere Innere Mutter und unser Innerer Vater?
Gesellschaftlich gesehen heißt das, dass wir kollektiv unsere kindliche! Hilflosigkeit dokumentieren, wenn wir die alten Menschen isolieren, abschieben, pathologisieren. Das ist nichts Neues, wird aber in der persönlichen Betroffenheit ungleich schwieriger. Bedrängender. Da leuchtet denn auch ein, dass Deine Mutter sich schwerer tut, trifft sie in Deiner Oma doch die Mutter, mit der ihr Inneres Kind sicherlich noch nicht ausgesöhnt ist (das unterstell ich einfach mal, denn bei wem ist das schon so …).
Deine Chance: die weibliche Ahnenreihe aufräumen z.B. mit den Grundlagen von Chuck Spezzano oder Hellinger, Psychokinesiologie, Familienstellen, und natürlich können auch die work oder die Farbrose sehr hilfreich sein.
So, wie wir mit Kindern und alten Menschen umgehen, gehen wir auch mit uns um. Sprich: mit unseren Anteilen, die symbolträchtig den Beginn und das Ende des Lebens betreffen: Kindheit und Alter.
Lieben Gruß und viel Kraft und Geduld für Euch alle!
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Meike Lalowski
[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 11 December 2003).]
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