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Alt 20.02.2004, 11:55   #6
Meike Lalowski
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Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Idee

Liebe Maren,

da bist Du nun genauso wie Angelika in einem der großen Grundschmerzen der Menschen gelandet. Genauer gesagt: in der Wahrnehmung dessen. Auch die Schuld ist ein überpersönliches Thema, als Kurs-Leserin bist Du da ja bestens vorbereitet - lohnt sich vielleicht, noch mal in den entsprechenden Kapiteln zu stöbern oder hier

Der Unterschied mag sein, dass Du gerade kein persönliches Drama erlebst, dass sich im außen festmachen lässt. So durchdringt das Gefühl der Schuld so etwas scheinbar Harmloses wie Briefe ins Forum setzen.

Meine Erfahrung ist, dass diese Grund-Gefühle völlig situationstunabhängig sind. Sie suchen sich Auslöser und Projektionsflächen, um sich zeigen zu können. Um ihre Herrrschaft zu festigen. Sie haben ihre Wurzeln in der Zeit, sind an Geschichten gebunden, also biografisch inszeniert. Jede Familie bietet Grundschritte eines Lebenstanzes, die dann beliebig variiert werden. Die Erdenfamilie Menschheit auch: Schuld, Trennung und Mangel.

Angst anstatt Liebe.


Den Kopf aus dem Sand heißt auch: Raus aus der scheinbar individuellen Verstrickung. Das geht nur, wenn wir sie ernst nehmen, also den biografischen Ort wieder erinnern, an denen diese Tanzschritte geboren wurden. Dann geht’s tiefer, den überpersönlichen Ort wahrnehmen, aus dem sie geboren wurden. Dann geht’s tiefer: den Ort wahrnehmen, aus dem wir alle geboren sind. Und da sitzt sie dann: die Sehnsucht nach zu Hause. Nach Liebe, die über alles hinausgeht, was wir hier wahrnehmen können.

Vogel Strauß wird frei!

Lieben Gruß!


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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 20 February 2004).]
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