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Alt 11.11.2005, 12:23   #8
Meike Lalowski
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Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Idee

Liebe Silke,

dass dem honeymoon der Rosenkrieg folgt, wissen wir ja – aber Theorie ist eben doch etwas ganz anderes als die Erfahrung ….was auch immer Du da grad erlebst: Du kannst sicher sein, dass diese Zumutungen perfekte Spiegel sind und der schnellste Weg in die inneren tiefen (Ab)Gründe.

Von dort die Angst- und Monsterkinder ins Herz holen geht aufgeschlüsselt ungefähr so:

Sie sind sowieso da. Da wir sie aber nicht mögen, verdrängen und projezieren wir sie. Sie wollen aber nichts anderes als endlich wahrgenommen werden, also tun sie viel dafür, aus ihrer scheinbaren Unsichtbarkeit erlöst zu werden. Sie inszenieren sich liebend (hassend) gern über die Liebsten, und/oder über den Körper als scheinbar unzumutbare Zumutung. Solange wir uns dem nicht bewusst stellen, werden sie immer stärker – punken eben rum , greifen letztlich dann zu Mördermitteln ...

Nun, die Zauberformel ist eine FünfFingerRegel:

Kompetenz – erkennen – benennen – fühlen – integrieren.

Mit Kompetenz ist gemeint, dass wir eine Ebene höher gehen als die, wo der Film gerade spielt. Kinder benennen ihre Gefühle nicht, sie sind Gefühle. Solange wir dort mitspielen, sind wir ihnen hoffnungslos ausgeliefert (s. Paris!)

Durch das bewusste Erkennen : oh! ich bin im Schmerz-Sowieso-Programm schaffe ich Distanz, bekomme wortwörtliche eine Übersicht, werde erwachsener.

Nun kann und sollte ich auch Worte dafür finden, dadurch werde ich mir meiner Kompetenz bewusster. Das schaff ich meistens nicht allein, hier beginnt dann die Kommun(ikat)ion mit anderen.

Durch das Benennen schaffe ich einen neuen Raum, in dem ich diesen Gefühlen bewusst Raum gebe. Dieser Schritt kann sehr lange dauern, braucht einfach seine Zeit – je nachdem, wie lang diese Kinder nicht gehört wurden und wie heftig das ist, was sie uns zumuten. Dieser Schritt kann uns an alle Grenzen führen. Doch:

Durch das bewusste Halten dieser Gefühle ohne Verdrängungs- und sonstigen Schnickschnack integrieren wir sie. Dabei kommen wir irgendwann unweigerlich in Kontakt mit Schuld, die wir gerne pingpongtechnisch den anderen oder uns geben. Hier spielt dann die berühmte Kür - Auftritt Priesterin und Königin.

Wir werden diese Integration immer wieder boykottieren, weil wir einfach kein Vertrauen in die Liebe haben. Das kann sich dann so verzweifelt anfühlen, dass wir wiederum alles Mögliche tun, um diese Kinder wieder mundtot zu Kriegen(!) bis hin zu dem Versuch, sie zu eleminieren. Das gibt ihnen dann mehr Macht denn je. Doch, um mit Karl und Kurs zu sprechen: hilft nix – der glückliche Ausgang ist gewiss. Erst wenn wir keinen Widerstand mehr leisten, sondern sie eben ins Herz holen, entsteht Frieden. Also, die FünfFingerRegel führt zu der Zauberformel:

EinVerstandenSein

Einverstanden?


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Meike Lalowski


[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 11 November 2005).]
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