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Alt 23.10.2005, 10:54   #3
Marena
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Marena
Ausrufezeichen

Achtung, hier spricht das Mörderkind!

Mein Vater ist nun am Freitag beerdigt worden. Es war eine schöne Feier, und in der Familie eine Herz zu Herz Kommunikation.

Mein Ohr und meine sensitiven Fähigkeiten waren wieder überall, nur nicht bei mir.
Keine noch so kurze Auszeit habe ich mir genommen.

Abends schlug mein Kind dann zu.
Gnadenlos war ich gegen meine Kinder, die mal wieder eine total durchgeknallte Mutter vor sich hatten.
Oh wie gut kenne ich dieses Muster; lieber kräftig austeilen, dass ich meinen eigenen Schmerz nicht so spüren muss.
Diese Verfassung ist mir so vertraut, und ich hasse mich dafür.

Meine armen Kinder!

So gehe ich mit mir um. Leider.
Da nützen auch die Ent-schuldigungen nichts.
Ich schmäme mich dafür, dass ich so manchmal bin.
Gestern hatte ich dann auch noch eine nette Begegnung mit meinem Ex-Mann.
Er sagte vor unserem Sohn und mir: Er ist doch erwachsen.
Mit voller Wucht, schleuderte ich das Fahrrad ins Gras und schrie ihn auf der Strasse an, er solle aufhören damit.

Er ist "scheinerwachsen", weil er von lauter erwachsenen Kindern umgeben ist.
(Mein Ex war wie immer. "Seelenruhig" und sagte, jetzt dreht sie durch)
Selbst bei der Beerdigung nimmt die kleine Bubenhand eine große Hand, zum Trost.
So eine Scheisse!
Diese Schmerzen aushalten, diese Traurig-und Kontroll-losigkeit.
Nichts machen können, ausser hingeben was ist, und akzeptieren, dass das Teile von mir sind, die ich integrieren möchte.
Milde sein mit mir; ich habe fast verlernt wie das geht.

Gruss
Marena
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