Thema: wieder da
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Alt 01.10.2004, 13:57   #7
Meike Lalowski
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Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
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Ihr Lieben,

auch wenn Karl Meister im Verwirren ist, bleibt erstaunlicherweise doch der Kopf klarer zurück – darum keine Bange, Markus, Denken denkt noch!

Karl Renz nennt seine Gespräche mit dem ihm eigenen Tiefsinn-Humor im Englischen Self-Talks: Also ein waschechtes Teekesselchen: das Selbst spricht, ein Selbst-Gespräch findet statt, Selbst spricht mit Selbst ... beliebige Spielerei mit Worten und dennoch ernst gemeint: Karl spricht immer nur mit unserem Selbst,das sein Selbst ist, weil es nur ein Selbst gibt. Also nicht mit Hinz, Kunz, Frau Schulze, Meike, Markus oder wer da grad zu sein meint.

Und ganz sicher nicht mit unserem kleinen Verstand, der darob zum einen sehr verwirrt ist, zum anderen sehr entrüstet und zum dritten hoch raffiniert versucht, aus Karls Selbst-Gesprächen Konzepte zu machen, die er versteht. Und die er bewerten kann: entweder werden Karls Worte dadurch „praktikabel“ oder eben „unsinnig“, auf jeden Fall aber kontrollierbar. Und damit sind sie nicht mehr das, wovon Karl erzählt.

Denn wovon er erzählt, ist nicht erzählbar. Wenn wir das verstehen, hören wir anders zu. Sozusagen „Selbst-verständlich“, bestenfalls ohne uns einzumischen. Damit wird es ein „Selbst-Gänger“, ein weiterer Schritt auf unserem Weg.

Es gibt keinen besonderen Weg dorthin, von wo aus Karl erzählt. Keinen, für den wir uns entscheiden können oder den wir trainieren können oder irgendwie kontrollieren. Jeder Schritt unseres Lebens ist ein Schritt dorthin. Und wenn wir irgendwann intuitiv „wissen“, dass wir die ganze Zeit schon dort sind wo wir jetzt noch hinwollen, dann geschieht die Gnade des Erwachens. Karls Worte sind so etwas wie eine Vorbereitung, dass wir nicht erschrecken, wenn „es“ mit einem mal „geschieht“.

Und dennoch hat er drei wundervolle „Regeln“ mitgegeben:

1. Macht nix. (Sehr tiefsinniges Teekesselchen übrigens)

2. Was Du tun kannst? Den nächsten Schritt auf deinem Weg.

3. Der nächste Schritt? Die nächste Tasse Kaffee.


Sich an die Grenze des Nachvollziehbaren tragen lassen und dann ausschalten – wenn das funktioniert, bleibt der Kopf klar und das Herz wird weit. Als ob es ahnt, dass alles in diesem Selbst-Gespräch absolut wahr ist. Jenseits der Worte.

Die Gedanken-Spielerei, liebe Elisabeth, die darüber in einem fröhlichen (wie leicht besoffenem)Gespräch zwischen Viola und mir stattfindet, kann aufgeschrieben nur wie ein Hyroglyphensalat wirken. Mitsamt diesem provokanten Satz: Es gibt keinen Gott ... dazu aber in Violas topic mehr .

Ach ja: und noch eine Karl-Regel:

4. Lachen befreit (wie weinen übrigens) vom Zuviel-Denken

In diesem Sinne: eine lebendige Zeit auf dem bunten Jahrmarkt des Lebens uns allen mitsamt uns Selbst (Gruß auch nach Köngen!)!


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Meike Lalowski



[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 19 October 2004).]
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