Thema: innere Unruhe
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Alt 17.09.2007, 13:58   #2
Meike Lalowski
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Liebe Connie,

irgendwann wird jede(r) von uns kennen müssen (wenn wir es nicht schon längst erlebt haben), was Du beschreibst. Es sind die ersten Ahnungen, das Hufescharren vor dem Start in den Entzug. Denn ob wir nun Alkohol, Heroin oder Nikotin als Droge einsetzen, oder Männer, Frauen und Kinder, oder aber Essen und Sport bleibt dem Affen Wurscht. Pardon: Banane ....

Naja, zum Lachen wird dir nicht sein. Drogen stellen wir vor unsere dunkelsten Gefühle. Um im Bild zu bleiben, vor unsere schwierigsten inneren Kinder. Und die sind innenpolitisch genauso unbeliebt wie im "richtigen Leben": Bedürftig, sehnSüchtig und voller Ängste.

Drogen sind eine sehr zweischneidige Angelegenheit. So verführerisch so tödlich, denn es ist nicht nur so, dass irgendwann jede(r) Süchtige die Droge hasst, sondern die Droge auch ihre Süchtigen. Denn die Sucht münzt ein grundsätzlich sehr großes Potential systematisch um in Falschgeld und ist somit ein Riesenbetrug an unserer Wahrhaftigkeit und Lebendigkeit.

Darum wird irgendwann noch jede Droge ihren Wirt vernichten wollen, sei es psychisch, sei es körperlich.

Anders ausgedrückt: Den Entzug wirklich zu wollen ist der ersten Schritt, der folgerichtig das Bekenntnis fordert: ich bin wasauchimmersüchtig.

Und dann erfordert es eine Menge guter Elternenergie, die Kinder zu halten, die hinter der Droge verhungert und verlassen herumlungern, voller Misstrauen und Angst. Sie werden uns tüchtig prüfen und auch eine Menge zumuten.

Aber sie wiederzufinden ist der Liebe größter Sieg - darum Dir alle Kraft und Disziplin und Geduld und Vertrauen!

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Meike Lalowski




[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 17 September 2007).]
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