Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.03.2003, 18:26   #7
Meike Lalowski
Moderatorin
 
Dabei seit: 12/2002
Beiträge: 486
Renommee-Modifikator: 22
Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Daumen hoch

Liebe Silke, dass hier der Kopf schwirrt, ist verständlich, handelt es sich doch wortwörtlich um das grundlegende Thema unserer Welt.

Diese schönen Sätze: Sich und anderen die Schuld vergeben (was ja anscheinend nicht schwierig sein kann, wenn es keine Schuld gibt) haben per Definition ihre Grenze. Auch auf die Gefahr hin, das ich mich wiederhole (aber es kann gar nicht oft genug gesagt sein ): Hier in dieser Welt zu sein ist gleichbedeutend mit „Schuld“ haben.

Worin besteht diese „Schuld“? In dem Glauben, sich von Gott getrennt zu haben. Diese „Schuld“ ist die Grundlage unserer Welt, in der wir Trennung und damit „Schuld“ manifestiert haben mit der großartig funktionierenden Möglichkeit, alle Schuld hin und her zu projezieren, bis keiner mehr auch nur eine Andeutung von Ahnung hat, worum es eigentlich geht.

Nun die guten Nachrichten:

Alle haben mit dem gleichen Thema zu tun – hier hat jeder „Schuld“ - das verbindet.

Das Begreifen im Kopf, dass es in der göttlichen Wirklichkeit keine Schuld gibt, ist die einzige Grundlage, die wirklich zur Erlösung führt: Bewußtseinsarbeit lohnt!

Die Verbindung der spirituellen Einsicht mit psychologischem Wissen hilft, die Projektion als Schutzmechanismus wahrzunehmen (ist schon ein Riesenleistung!) und sie dann positiv zu nutzen: Wenn ich das Gefühl in mir schon nicht los werde, obwohl ich weiß, wie furchtbar es ist, sich schuldig zu fühlen, kann ich zumindest anderen das Gefühl geben, dass sie nicht „schuldig“ sind. Wie?

Nun ganz sicherlich nicht über das übliche Entschuldigen, das Schuld noch mehr manifestiert, wie Jens es sehr klar beschreibt.

Was aber gelingt ist im Alltag gelebte Spiegelarbeit: indem ich die volle Verantwortung für mein Leben, meine Erfahrungen, meine Gefühle und meinen Bewußtseinsstand übernehme und niemanden dafür „schuldig“ spreche. Da innen gleich außen ist, bekomme ich so (nur so!) die Freiheit, meine Unschuld zu manifestieren und gleichzeitig meine „Schuld“ als Urgefühl zu spüren, dafür die Verantwortung zu übernehmen und sie in die weisen Hände meiner Seelenführung zu legen.

Wenn wir versuchen, Schuld loszuwerden, wird sie immer stärker. Wenn wir sie annehmen als unsere Inszenierung, die einfach zu uns gehört, können wir sie transformieren.

Wie? Probiere mal folgende Sätze:

Ja, ich fühle mich schuldig. Ja, ich habe Angst. Ja, ich kann Gott nicht fühlen.

Nun spüre ihnen hinterher – was geschieht? Nach meiner Erfahrung wird alles leichter bis hin zu dem verblüffenden Gefühl: Heh, ich bin ja doch liebenswert und Gott kann manchmal sehr nah sein.

Für heute diese Gedanken, es ist ja ein unendliches Thema – liebe Grüße an Euch alle!


------------------
Meike Lalowski




[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 10 March 2003).]
Meike Lalowski ist offline   Mit Zitat antworten