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Motto: Lebenslösungen finden mit Aura Soma, The Work und dem Maya-Kalender auf der Grundlage von "Ein Kurs in Wundern"

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Alt 20.03.2003, 23:38   #1
Markus
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Liebe Meike und Forumsbesucher!

Wie geht Ihr damit um, daß jetzt Krieg ist? Welche Sicht auf diese Gewalt ist jetzt wirklich hilfreich?
Ich zumindest merke, daß es mir nicht leicht fällt, eine klare Position zu beziehen, sondern ich spüre Wut und Hilflosigkeit. Und immer wieder die Frage, was tun.

Markus
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Alt 21.03.2003, 19:48   #2
Petra
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Petra
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Hallo Markus,
nachdem ich erst einmal ein paar Tränen vergossen habe (weil es so traurig ist zu wissen, welch schmerzerfüllte Gefühle vielen Menschen jetzt bevorstehen) und mein Magen sich beim Hineingehen in diese vom Krieg aufgewühlen negativen Engergien zu etwas hartem zusammenzog, beschloss ich, mich nicht in Trauer und Enttäuschung zu verlieren, sondern gefühlsmäßig bei mir zu bleiben und dann positiv zu wirken, sprich: Ich bitte jeden Abend Gott und seine Engelscharen darum, verstärkt Frieden, Liebe und Hoffnung in die Herzen von uns Menschen zu senden und vielleicht, so es Gottes Wille ist, ein kleines Wunder für die Entscheidungsträger geschehen zu lassen, welches es ihnen erleichtert, den Weg der Liebe zu gehen.
Petra
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Alt 22.03.2003, 10:17   #3
Meike Lalowski
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Lieber Markus, die kürzeste Antwort, die ich (ähnlich wie Petra) darauf geben kann, ist:

Spiegeln und beten.

Wenn die Antwort auf Krieg Frieden heißen soll, kann sie nur aus dem inneren Frieden heraus gegeben werden.

Nun, das sind hehre Worte angesichts dieses gigantischen Militäraufgebotes an Gewalt, und ich wünsche Deiner Frage viele Antworten, damit wir uns in der Bewältigung an die Hand nehmen können.

Als ich Deine mail las, hatte ich den englischen Kurs auf dem Tisch liegen – ausgelöst durch Thomas Hinweis auf die Kraft des ursprünglichen Klanges.

Ich schlug ihn auf und fand Text und Gebet:

My heart ist beating in the peace of God.

Surrounding me is all life that God created in His Love. It calls to me in every heartbeat and in every breath; in every action and in every thought. Peace fills my heart, and floods my body with the purpose of forgiveness. Now my mind is healed, and all I need to save the world is given me. Each heartbeat brings me peace, each breath infuses me with strength. I am a messenger of God, directed by His Voice, sustained by Him in love, and held forever quiet and at peace within His loving Arms. Each heartbeat calls His Name, and every one is answered by His Voice, assuring me I am at home in Him.

Let me attend Your Answer, not my own. Father, my heart ist beating in the peace the Heart of Love created. It is there and only there that I can be at home.

L 267




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Meike Lalowski




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Alt 22.03.2003, 13:35   #4
Thomas
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Thomas
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weitermachen, lieber Markus.

Der Kurs legt viel Wert auf Übungen, unseren inneren Frieden nicht durch "kleine" Dinge anzugreifen. Er sagt auch, es gibt keine kleinen und großen Störungen - es gibt den (inneren) Frieden und Störungen.
Es gibt auf der ganzen Welt jede Minute, jede Sekunde Gewalt, Hass und Angst. "Offiziell" gibt es in diesen Tagen 40 Kriege auf dieser Erde. Was ist schlimmer: Ein Mensch der im Irak durch eine Bombe zu schaden oder zu Tode kommt oder ein Mensch, der an einem anderen Ort gefoltert und psychisch wie physisch zerbrochen wird? Zählt es jetzt nicht mehr, wenn einem Kind sein Urvertrauen genommen wird und wenn ein alter, sterbender Mensch in ein leeres Zimmer geschoben wird "bis es vorbei ist"?
Wir sollten auch nicht zu sehr an das Medienspektakel glauben "Ja, jetzt sind die Einschläge schön zu sehen" (n-tv O-Ton)
Deine Liebe, dein Verständnis, auch deine Freude und dein Lachen und deine Fürsorge werden gebraucht da wo du bist. Lass dir das nicht nehmen. Sei "von guten Mächten wunderbar geborgen".
Erlaube dir ein möglichst ungefärbtes Urteil über das was in der Welt, in unserem Land und in deiner unmittelbaren Umgebung geschieht. Erkenne Verachtung, Neid und Angst wo du ihr begegnest und stelle dein liebendes Licht nicht unter einen Scheffel. Stehe auf und benenne die Situation, wenn Menschen von den "Realitäten" reden und dabei "Macht" und ihre eigene Angst vor ihrer Sterblichkeit und ihren Schattenseiten an die Stelle von Liebe und den Respekt vor dem Leben setzen.
In dem Film "7 Jahre in Tibet" verabschiedet der Dalai Lama Heinrich Harrer beim Abschied: "Mögen alle Reisenden ihr Ziel sicher erreichen": Tue Gutes deinem Nächstes und segne damit die Welt. Die Welt braucht jetzt nicht Gottes Liebe und Beistand, sie braucht Deinen. Sie braucht es, nicht nur zu Gott zu sprechen sondern auch auf ihn zu hören. Auf dass wieder ein Mensch mehr zu kämpfen aufhört und zu verstehen beginnt. Tue dein Werk und lass dich nicht beirren. Sei traurig, sei zornig, sei verzweifelt - sei was du willst, aber tue dein Werk und lass dich nicht beirren. Informiere dich über das, was in dieser Welt geschieht, sammle Wissen, bilde dir ein Urteil und nutze es, dein dein Werk zu tun.
Mein Segen geht an alle Menschen die leiden, ob im Irak, in Amerika oder snst einem Land - auch an die, die am Glauben an den Wert wirtschaftlicher und militärischer Macht leiden, und an die an mangelnder Anerkennung leiden, wenn sie erst andere ausnutzen und sich dann wundern, wenn es denen nicht gefallen hat.
Wehre den Versuchen der Einflussnahme, wo du ihnen begegnest - es gibt bei uns mehr als genug davon - insbesondere in Zeiten der globalisierten Wirtschaft.

Im Kurs heißt es auch, dass die Botschaft der Kreuzigung auch die ist, nicht an Gewalt zu glauben (d.h. ihr Gedankenenergie zu geben), sonderndas "Wunder" der Auferstehung als Sieg über alle irdische Gewalt zu sehen.

Und noch ein Gedanke: Waren die Attentatsversuche an Hitler rechtens? Ich weiß es nicht. Diese Mordversuche gelten in unserem Land als leuchtendes Vorbild.
Manchmal weiß ich nicht, was ich von Ereignissen halten will. Aber das kratzt nicht an meinem Vertrauen an Gottes Werk und an die Liebe. Und ebensowenig daran, dass ich mein Lebenswerk verfolge.
Wie hieß es gestern auf der Webseite von Harald Schmidt:
"In Anbetracht der Umstände findet die heutige Sendung statt."

Sei gesegnet, sei gestärkt. Wirf dich nicht in den Staub, wenn ein anderer Mensch stolpert. Verhöhne nicht sein Missgeschick. Er ist ein Bruder, der stolpert. Was willst du tun?

Vitali Klitschko wurde einmal gefragt, ob er auch gegen seinen Bruder boxen will. Seine Antwort: "Brüder kämpfen nicht miteinander." Tue deinen Teil, dass deine Brüder dies verstehen.


Die Liebe ist groß.
Nein.
Sie ist größer.

Thomas
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Alt 23.03.2003, 20:10   #5
Meike Lalowski
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Lieber Markus, nach der Antwort von Thomas, die mir sehr aus dem Herzen spricht, verlängere ich die kürzeste Antwort:

spiegeln, beten und weitermachen!



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Meike Lalowski


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Alt 24.03.2003, 10:42   #6
Markus
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danke für die drei Briefe!

Natürlich versteh ich Eure Ansätze – vielleicht nicht in ihrer ganzen Tiefe, aber die Richtung ist klar.
Ich merke aber auch, wie immer noch etwas in mir rebelliert, ungefähr so:
Spiegeln im Kämmerlein und beten tun Bush und Saddam auch und weitermachen wie bisher?!

Das mag nicht so gemeint sein, aber so siehts in mir aus ... (darum weiterer Austausch erwünscht)

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Alt 25.03.2003, 16:25   #7
Meike Lalowski
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Lieber Markus, alle Formeln dieser Welt sind wertfrei und bekommen ihre Bedeutung durch das Bewußtsein, aus dem heraus sie genutzt werden. (Ähnliche Gedanken kannst du auch unter wirklich finden).

Natürlich gibt es beten und beten – weitermachen heißt nicht, unbewußt irgendwelchen Mist (weiter)bauen, sondern den Weg gehen, den man gehen muß, wie Thomas es auch beschreibt - Spiegelarbeit fordert Verantwortung nahezu heraus. Wahrlich als Dreierpack genutzt ein beeindruckendes weil wirkungsvolles Angebot: spiegeln – beten – weitermachen.

Ich habe die letzte Zeit viele „works“ über diesen Krieg begleitet. Allein das Miterleben dieser Spiegelungen macht Mut, sich an die Arbeit zu machen, sprich die scheinbar Bösen dieser Welt als Brüder und Schwestern zu begreifen und in der eigenen Gegenwart aufzuräumen.

Ob wir das nun Gebet nennen oder nicht, die Erlösung aus Angst und Gewalt geht nur über die Erkenntnis, dass ich die Welt aus der Liebe heraus wahrnehme. Und zwar nicht nur die „armen Opfer“. Die „Täter“-Erlösung ist die große Aufgabe unserer Zeit. Das gelingt nur über die Liebe zu dem inneren Täter. Und warum gibt es ihn? Weil wir Angst haben, Opfer zu sein. Warum brauchen Opfer Täter? Weil wir Angst haben, Schuld zu fühlen (wahre Täter haben keine Schuldgefühle). Es ist unser aller Spiel. Krieg ist nur der äußerste Spiegel.

Nutzen wir die Gunst der Stunde, in unserem Hier&Jetzt Raum&Zeit zu haben, in uns dieses Thema zu lösen. Es ist Aufgabe genug!

Es ist die Grundlage für unsere Wirkung nach außen, die immer auch gleichzeitig geschieht.

Spiegeln heißt im Kontakt sein mit sich. Beten heißt in Kontakt sein mit Gott. Weitermachen heißt aus dem mit sich und Gott einig sein handelnd die Welt gestalten. Auch gegen den Strom.


------------------
Meike Lalowski



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Alt 25.03.2003, 21:48   #8
Thomas
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Thomas
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Lieber Markus,
ich mag deine Ehrlichkeit und klaren Empfindungen.

Zum Beten
(verzeih die Plattitüde): Essen tun sie auch Aber du isst trotzdem (hoffe ich doch!)
Wie sagte schon der olle Goethe: "Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Selbe."

Spiegeln im Kämmerlein?
Nö, du spiegelst in der Realität der geistigen Welt - und das ist eine reichlich große Kammer. Eher gar keine Kammer, denn es ist das Gegenteil von der Abgeschlossenheit einer Kammer. Liest du den "Kurs in Wundern?"? Das Öffnen von Abgeschlossenheit, getrennt sein (separation) ist ein zentrales Lebensthema! Spiegeln ist gerade das Öfffen des "Kämmerleins" das sich-Zeigen, das Hinausgehen und Hereinlassen.
Außerdem sind es zwei Dinge: Mit sich selbst ins Reine kommen und Frieden (usw.) in die Welt tragen. Doch wenn du im Frieden bist, wenn du FRIEDE geworden bist, ist es leichter. Besser gesagt: Erst dann kann es gelingen.

Weitermachen wie bisher?
Wer hat das gesagt?
Weitermachen heißt für mich: weiterleben, weiter machen, weiterlernen, weiter verändern, sprudelnde Lebensfreude, ein Ziel haben, einen Weg kennen und Mut haben und Kraft haben, ihn zu gehen.
Sich entscheiden, sich vielleicht umentscheiden.
Und nicht resignieren, in Ratlosigkeit fallen, mutlos werden. Unsere erste Aufgabe ist nicht nicht, die Welt zu verändern und zu befrieden, sondern uns selbst. Denn wir können nur das geben, was wir haben.
Oder sieh es so: bevor du die Welt befriedest, kannst du bei dir selbst schon mal üben...

Dir alles Liebe, von Herzen, Thomas
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Alt 26.03.2003, 10:42   #9
Markus
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Ja, den Kurs les ich auch. Und all eure Gedanken versteh ich auch. Da ist ja nur diser Widerstand in mir, von dem ich gar nicht wußte, wie stark der ist. Der will wohl wahrgenommen sein. Fühlt sich jedenfalls so an, dass er kleiner wird, wenn man hinguckt.

Danke Euch allen! Markus
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Alt 26.03.2003, 13:11   #10
Thomas
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Thomas
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Ja, es ist gut, den Widerstand wahrzunehmen. Aber die anderen Dinge auch!
Vielleicht kannst du dann einen Weg wählen, wie du "weitermachen" willst.

Wie sagte Kurt Tucholsky:
Große Dinge geschehen nicht mittags um zwölf. Sie wachsen - langsam.

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Alt 26.03.2003, 14:31   #11
Maren
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Lieber Markus, ich kann das sehr gut nachvollziehen, daß die Praxis immer etwas anders aussieht als die Theorie. Auch ich bin eine Schülerin des Kurs in Wundern und tu mich schon mit dem Verstehen etwas schwer. Aber wenn mir dann die Herren über den Bildschirm direkt in die Augen fallen, fällt es mir ganz ganz schwer, das zu fühlen, was Meike ja zu Recht anspricht: die Täter erlösen. Die Sache mit der Schuld.
Mein Feindbild steht gefühlsmäßig schwer im Raum, allen Einsichten zum Trotz. In einer Zeitschrift habe ich neulich entsprechende Bilder über die Folter- und Giftgasopfer gesehen, das ist dann so unmittelbar, daß ich auch Mühe habe mit der Botschaft: Liebet Eure Feinde!
Gut, daß wir uns gegenseitig erinnern!
Liebe Grüße an Euch alle - Maren
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Alt 27.03.2003, 15:48   #12
Thomas
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Thomas
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Liebe Maren, wie wahr: sich gegenseitig zu erinnern und zu unterstützen ist wichtig und tut gut! (Wie die Swabedoodahs mit ihren Pelzchen)

Ich bin nicht ganz sicher, ob die Übersetzung "Liebet eure Feinde" wirklich dem Original entspricht. Gibt sich der Kurs doch große Mühe zu zeigen, dass wir gar keine Feinde haben!
"Liebet eure Feinde" wär demzufolge eine ebenso nichtige wie unerfüllbare Aufforderung, die uns keine Chance lässt, unsere "Sünden" abzulegen, ja sogar in Schuld und Verzweiflung zwingt. Zu solchen Mechanismen sagt der Kurs eine ganze Menge.
Vielmehr geht es nach meinem Verständnis darum, Angriffe in Gedanken, Worten und Taten zu vermeiden, auch den Wunsch dazu aufzulösen. Ich kann mich nicht erinnern, im Kurs den Satz von der Feindesliebe gelesen zu haben. Allerdings fallen mir viele Stellen zu Vergebung, Aufgabe von Gedanken der Feindseligkeit und Austrahlen des eigenen Friedens ein (Möge Friede sich ausdehnen von meinem Geist (mind)) zu Deinem [Maren, Markus, Meike ...]

Bei dem Gedanken, einen mir unsympathischen Menschen zu lieben ("lieben zu müssen"), kommt mir schnell das Bild, von derjenigen Person auch Nähe, Einfluss und körperliche wie geistigeVertrautheit zu empfangen. Das weckt in mir keine guten Gefühle und bringt mich der Liebe kaum näher.
Ich kenne aber einen Unterschied in mir zwischen gerichteter Liebe (an eine Person, Situation ...) und ungerichteter Liebe, einer Liebe und Wärme, die in mir wächst und die ich teilen kann

Wenn ich es schaffe, feindselige Gedanken bei mir zu vermeiden, wird diese ungerichtete Liebe nicht gedämpft und ich kann Situationen anders begegnen. Wenn es mir gelingt, in einer unsympathischen Situation diese mir nicht zu eigen zu machen, sondern mein unpersdönliches "Liebesfeld" aufrecht zu erhalten. entspannen sich die Situationen und andere fühlen sich von mir weniger provoziert = Deren Liebesfeld wird durch die Begegnung auch nicht verkleinert..
Das finde ich schon eine ganze Menge, denn es eröffnet die Möglichkeit zu Austausch und Verständnis. So kann "Liebe" wachsen.
Jesus hat die Händler im Tempel auch nicht umarmt und gerufen "I love you!". Dennoch bin ich überzeugt, dass er ihnen gegenüber keinen persönlichen Groll empfand, sondern bereit war und ist, jeden von Ihnen bei einer Wandlung mit offenen Armen zu empfangen.

So macht es zurzeit für mich Sinn und es hilft mir in meinem Alltag.

Sei gegrüßt!
Thomas
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Alt 29.03.2003, 09:49   #13
Maren
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Lieber Thomas, ob im Kurs der Satz der Feindesliebe steht, weiß ich auch nicht so genau. Aber ich weiß, wie oft dort steht: Wie ich euch damals schon gesagt habe ... und ich glaube, daß Jesus auch heute das Vaterunser und die Bergpredigt in die Welt bringen würde.
Diese Formulierung habe ich mich selbst provozierend gewählt, einfach weil ich so erschrocken war/bin, wie schrecklich ich diese „kriegstreibenden, folternden und machtgierigen Männer“ empfinde – Deine Idee, die ungerichtete Liebe in mir zu steigern ist sicherlich ein Ausweg. Der schafft ja auch Distanz und zwingt mich nicht, unmögliches zu leisten. Jedenfalls jetzt noch unmögliches. Aber wenn es in der Ebene der göttlichen Liebe gar keine Feinde gibt (ganz gleich was Menschen tun), sind wir da nicht doch aufgefordert, in unseren „Feinden“ den „Bruder“ zu sehen, also den Christus in ihm, also die Liebe, die wir nur aus der Liebe heraus sehen können? Es scheint ein langer Weg zu sein! Gut, daß wir ihn gemeinsam gehen können – liebe Grüße an Euch alle! Maren
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Alt 29.03.2003, 17:56   #14
Carmen
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Hallo Ihr Lieben,

wenn sich die Menschen in meiner Gegenwart empört,ängstlich oder oder über den Krieg äußern, dann sage ich folgendes dazu: ich glaube, dass die Menschen sich besser fühlen, wenn sie etwas gefunden haben, was sie zum Frieden beitragen können.Wie auch immer das aussieht.Ob es die(friedliche) Teilnahme an einer Demonstration (wie meine 15jährige Tochter),eine liebevolle Geste einem anderen Menschen gegenüber oder die intensive Arbeit an meinem eigenen Frieden ist.Ich habe etwas dazu beigetragen.Ich habe Frieden gelebt.Das ist mein persönlicher Beitrag.Ich möchte mich nicht mit Schreckensnachrichten vollsaugen,sondern Liebe und Frieden leben.Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich mit mir selbst/ einem anderen Menschen in unfrieden bin , oder ob irgendwo Krieg ist.Unfriede ist Unfriede.Nur wenn in uns Frieden ist, dann kann die Welt im Frieden sein.
So mancher nennt es Vogelstraußtechnik oder einfältig.Das ist mir egal, ich lebe damit gut und ohne diese große Angst, die viele Menschen im Moment plagt.

Ich wünsche uns allen Frieden und Liebe in unserem Inneren.

Carmen
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Alt 29.03.2003, 20:22   #15
Meike Lalowski
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Liebe Carmen, ob Vogelstraußtechnik oder nicht, wenn Du das zur Zeit so leben kannst, ist es doch wunderbar, entspricht der Idee von Thomas mit der ungerichteten Liebe und wird entsprechendes bewirken..

Wem es aber nicht gelingt, auf das Weltgeschehen nur friedlich zu reagieren, kann (und soll) sich nicht einfach mit dem Kopf für so einen Weg entscheiden. Es ist für diese Menschen einfach etwas anderes dran. Darum noch einige Gedanken zu Dir, liebe Maren:

Es ist wahrlich eine große Herausforderung, die Sache mit der Feindesliebe. Mir hilft, wie meist, die Ebenen zu trennen. Wenn es auch auf der göttlichen Ebene nur „Brüder“ gibt, sind wir Menschen schnell und gern bereit, „Feinde“ wahrzunehmen. Genauer: Wir nehmen etwas in dem anderen „wahr“, was eigentlich zu uns gehört, was wir aber nicht gerade lieben (vorsichtig ausgedrückt).

Warum gibt es überhaupt Feinde? Der Kurs sagt: in dem „Feind“ verstecken wir unsere Schuld, die wir nicht ertragen, weil wir sie uns nicht vergeben können. Wieder ist hier mit Schuld die allen Menschen gemeinsame „Urschuld“ der (scheinbaren) Trennung von Gott gemeint. Und davon ist kein Mensch frei, außer die Handvoll Erleuchteter, ist jedenfalls anzunehmen.

Auf der menschlichen Ebene sollte das erstens nicht verleugnet werden (und Verleugnung wird gern unterschätzt): „Schuld muß aufgegeben werden, nicht verborgen werden. Auch kann dies nicht ohne einigen Schmerz geschehen, und auf einen Schimmer von der Barmherzigkeit dieses Schrittes mag eine Zeitlang ein Rückzug tief in die Angst hinein erfolgen.“ (aus: Egänzungen zum Kurs)

Also: wenn wir nun ehrlich und tapfer zugeben, dass wir „Feinde“ wahrnehmen und nicht lieben können, brauchen wir Hilfe, denn eine Begegnung mit unserer Schuld macht Angst. Darum brauchen wir Antworten auf der Ebene, auf der wir sie annehmen können. Dafür ist es wichtig, dass wir erkennen, wo wir stehen und uns nicht überfordern. (Bitte aber auch nicht unterfordern). Und da wir manchmal hier und manchmal da sind in unserer Bereitwilligkeit, Gottes Antworten zu hören, ist es hilfreich, um die verschiedenen Angebote zu wissen.

Die Kurzformel ist ein Angebot. Die gereichten Hände, die ungerichtete Liebe sind Angebote. Es wird weitere geben. Und dann habe ich noch eine Differenzierung gefunden, aus der ich ein eigenes Topic gemacht habe. Die Leiter des Gebets.

Bleiben wir weiter gemeinsam auf dem Weg der vielen Wege!

Herzensgrüße an Euch alle!


------------------
Meike Lalowski




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Alt 30.03.2003, 01:18   #16
Marena
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Marena
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Hallo Ihr Lieben,

ich habe mit großem Interesse alle Eure Beiträge gelesen(ich hatte 10 Tage keinen PC), und ich freue mich über den regen Austausch hier im Forum.

Wir sind einfach nicht alleine. Gemeinsam bewirken wir wi´rklich sehr viel(auch gemeinsames Beten).
Ich finde auch, daß der Frieden in uns, das einzig Wahre ist- der zum (Welt)-frieden führen kann.
Ich finde es auch sehr wichtig, das all die Leute um mich herum ,denen vor Angst die Knie schlottern oder die Angst ins Gesicht geschrieben steht, eine ruhige gelassene Marena gegenüber steht die einfach Mut machen kann- ob in klitzekleinen Gesten wie Umarmung oder nur durch einfache Worte.

Ich war damals am 11.Sept. 01 bei einer Meditation .Edeltraud ist für mich eine sehr weise Frau und Medium, und nach der Meditation wurde Edeltraud als Medium benutzt und sie channelte.
Sie arbeitet auch wie Meike mit dem Maya-Kalender und sie sagte das im Jahre 2012 das Paradies hier auf Erden sei- bei jedem Einzelnen. Seitdem habe ich mein Urvertrauen wieder, und da kann mich auch der Krieg im Irak nicht erschüttern.

Wenn ich meine eigene persönliche Wahrheit höre, habe ich richtig Strom in mir, daher kann ich mich(das ist nur meine Wahrnehmung und gilt wahrscheinlich auch nur für mich)auch gut auf mich und meine Intuition verlassen.
Ich möchte jeden Tag den Frieden neu leben,
vor allem mit MIR! meinen Kindern, meinem Nochehemann und mit meiner ganzen Umgebung.
Und damit habe ich also jeden Tag genug zu tun- wahrscheinlich eine Lebensaufgabe.

Alles Liebe Euch
wünsche ich von Herzen
Marena
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Alt 30.03.2003, 10:11   #17
Veronika Lenz
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Lieber Thomas,
Sie zitieren dankenswerterweise den von mir sehr geschätzten Dietrich Bonhofer. Sich von "wunderbaren Mächten" geborgen fühlen und dem so Ausdruck geben zu können in dem Augenblick, wo man der eigenen Hinrichtung ins Auge sehen muß, zeugt von einem tiefem Gettesvertrauen. Kaum vorstellbar, aber so berührend.
Im Gegensatz zu den meisten Forumsbesuchern habe ich einen Krieg miterlebt, darum lösen alle Kriege in mir immer wieder auch schwierige Erinnerungen aus. Dennoch oder gerade deshalb möchte ich mich anschließen
an all die beeindruckenden Beiträge mit Martin Luther:

Und wenn die Welt morgen unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.

Es war nie einfach und wird es auch nicht sein, Kriegen zu begegnen. Aber die Weisheit, mit der wir ihnen begegnen können, kann einfach sein - vielen Dank für all diese Anregungen und herzliche Grüße!

Ihre Veronika Lenz
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Alt 30.03.2003, 20:04   #18
Roger
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Roger
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Meike lud mich ein, mir diese Rubrik mit den darin enthaltenen Beiträgen einmal anzusehen.

Ich spüre in den Beiträgen eine ganze Menge Rat- und Hilflosigkeit. Wie also damit umgehen? Jeder wird seinen eigenen Weg finden müssen, damit umzugehen.

Wir leben nun einmal in einer Zeit, in der offensichtlich selbst nach zwei Weltkriegen Kriege nach wie vor geführt werden und führbar sind, unabhängig von Fragen nach Recht und Moral oder politischer Klugheit. Die USA bleiben ganz real im Training, sie sind Gewalt gewöhnt, nicht nur durch Filme, ich erinnere nur an den Vietmankrieg usw. Sie schaffen es sogar, sich bei alledem einen christlichen Anschein zu geben. Es erinnert dann schon ein bißchen an die Missionierungskriege alter Zeiten, nur daß
hier der fragwürdige "amerikan way of life" vermittelt werden soll, nicht das Christentum.

Aber wir werden geradezu jeden Tag mit negativen Nachrichten versorgt. Manchmal denke ich, das ist Absicht, damit wir abstumpfen und uns gewöhnen, an Dinge, die unangenehm sind. So sind die einzelnen
Katastrophen nicht mehr so schlimm, die Hemmschwelle "leichtsinnig Unsinn zu machen" sinkt dadurch widerum; wir "winken die Katastrophen nur noch durch" und lassen sie nicht mehr so ganz nah an uns herankommen. Nun liegt es bei uns, ob wir uns dagegen auflehnen oder fatalistisch damit abfinden.
Beides kann ich verstehen.

Wichtig ist, daß wir selbst gemäß unseren Überzeugungen jederzeit handeln,um Vorbild und glaubwürdig zu sein. Will sagen, fangen wir zunächst bei uns an, damit wir die Kompetenz haben, andere höflich darauf hinzuweisen.

Denn wenn wir im täglichen Leben "Krieg führen", was regen wir uns dann über den Irak-Krieg auf?

Mancher möchte "spirituell erleuchtet, ja heilig" sein, immer alles richtig machen; das ist aber nicht so einfach. Ich weiß, daß ich nicht vollkommen bin, und deshalb gebe ich der Demut den Vorzug. Das folgt aus
dem Wissen um meine Begrenzheit als Mensch.

Roger



[This message has been edited by Roger (edited 30 March 2003).]
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Alt 31.03.2003, 11:37   #19
Markus
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Wow! Ich hätte nicht gedacht, daß ich so viele tolle Antworten bekommen! Und ich finde,dass sie voller Rat und Hilfe sind! Für mich nehme ich jetzt mit, daß es wohl viele Möglichkeiten gibt zwischen dem müde durchwinken und der hellen Aufregung. Sie haben alle eins gemeinsam: Angst.
Und mein Weg jetzt? Ich glaube, ich möchte jetzt lernen, alles anschauen zu können, wenns geht mit Mitgefühl: auch beim Krieg weder weggucken noch Empörung. Und meine Reaktionen (und die der anderen) verstehen lernen. Lieben eben. Die Kurzformel find ich gut (auch wenn ich sie noch üben muß). Das ist warhscheinlich wirklich die beste Grundlage, handeln zu können.

Mal sehen. Hab ja viele mit auf dem Weg. Luther und Bonhoefer und Jesus und Euch – Danke – Markus!
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Alt 31.03.2003, 12:22   #20
Iris
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Ich weiß, daß ich jetzt von dem ursprünglichen Topic (Krieg)abweiche, aber die Anregung kam von Veronika Lenz, da ich genau wie sie Dietrich Bonhoeffer sehr schätze.
Ich habe große Achtung vor seinem Gottvertrauen (und wie er dieses gelebt hat) und dem Wissen, ein unzerstörbarer Teil des Ganzen zu sein. An meiner Pinwand hängt eine Aussage/Gebet von ihm: Herr, ich kenne Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich.
(Jede seiner Predigten, Gebete, Lieder oder Briefe ist es eigentlich wert, überall veröffentlicht zu werden)
Sein Leben ist verfilmt worden. Am meisten beeindruckt hat mich das Ende des Films. Bonhoeffer ist im KZ zum Toder verurteilt worden: Er muß sich nackt ausziehen und soll gehängt werden. Der Aufseher meint hämisch: "Sie zittern, Sie haben Angst!" "Nein," antwortet Dietrich Bonhoeffer ruhig, "ich friere nur." "Das ist das Ende," sagt der Aufseher. "Nein, das ist es nicht!" antwortet Bonhoeffer und tritt festen Schrittes auf den Galgen zu. Kurz darauf ist er tot.

Daher: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag."

Oder eine andere Stelle hat es auch in sich:

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis zum höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wollen wir des Vergangenen gedenken und dann gehört Dir unser Leben ganz...

In diesem Sinne

Iris


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