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Lebenslösungen Der Treffpunkt für die allgemeine Diskussion. Motto: Lebenslösungen finden mit Aura Soma, The Work und dem Maya-Kalender auf der Grundlage von "Ein Kurs in Wundern" |
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25.01.2006, 16:28 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Mutig wage ich mich endlich in dieses Forum. Und eigentlich kommt es mir eher einem Selbstmord gleich. Aber da es bei mir gerade um den Tod geht, scheint es mir doch der richtige Weg zu sein.
Vor einer Woche war ich bei Meike zum Reading, nachdem ich die Kontrolle über mein Leben verlor: Freund weg, Praktikumsplatz weg, Job weg, BAföG weg, Wohnung vielleicht weg. Aber das ist jetzt gar nicht mehr Thema. Ich möchte dieses Forum nutzen, um etwas ganz anderes zu benennen. Fast täglich höre ich mir jetzt die Kassette vom Reading an. Am Ende sprechen wir über die Krebs-Erkrankung meiner Schwester. Meike sagt, dass sie das körperlich auslebt, was ich mit meiner Depression psychisch auslebe. Das bringt mich an ein altes Thema. Ich bin so wütend und traurig. Meine Schwester bekommt mit ihrer Erkrankung so viel Aufmerksamkeit und Sorge zu spüren. Jeder fragt mich, wie es ihr geht und alle machen sich sorgen um sie, während ich hier alleine in meiner Wohnung sitze und niemand etwas mit meinen Problemen anfangen kann. So denke ich zumindest. Ich komme vom Bauernhof und psychische Probleme kennt man dort nicht. Selbst meine Schwester sagt zu ihren Kindern, dass sie sich zusammenreißen müssen. Ich hasse diesen Satz. Ich will mich nicht mehr zusammenreißen. Und ich hasse es auch, dass meine Schwester zur Zeit die ganze Aufmerksamkeit meiner Familie auf sich zieht. Früher mit ihrem Fleiß und heute mit ihrer Krankheit. Und gleichzeitig schäme ich mich für solche Gedanken und hasse mich selbst. Es tut so weh nicht gesehen zu werden und es gelingt mir nicht, mich selbst zu sehen und mir selbst gute Eltern zu sein. Statt dessen gelingt es mir jeden Tag auf's Neue, meine Aufgaben vor mich her zu schieben und das Bild der faulen Anja so aufrecht zu halten. Bin ich denn total bescheuert? Seit Tagen spüre ich einen Druck auf meinem Herzen und ich möchte am liebsten kotzen oder schreien. Aber es kommt nichts. Gerade muss ich schmunzeln. Beim Stöbern im Forum wurde in einem Beitrag der Film Was das Herz begehrt erwähnt. Ich liebe diesen Film und gerade fällt mir auf, dass ich ganau wie die Hauptrolle am Rechner sitze und schreibe und weine und wieder schreibe und wieder weine etc. Das ist ja dann wohl der Schritt drei und vier in Kombination: Benennen und Fühlen. Puh. Was für eine Geburt. Schreiben fällt mir so schwer. Aber jetzt merke ich gerade, wie gut es mir auch tut. Der Kloß im Hals ist zwar immer noch da, aber ein erster Schritt ist getan. Ich würde mich über Rückmeldung sehr freuen. Im Februar werde ich mich in den regelmäßigen Gruppen blicken lassen und freue mich auch schon darauf. Liebe Grüße Anja |
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