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Alt 27.07.2003, 23:39   #1
Marena
Benutzer
 
Dabei seit: 01/2003
Beiträge: 94
Renommee-Modifikator: 22
Marena
Unglücklich

hallo ihr Lieben,

Heute war es mal wieder fällig;
Mein Nochmann ist ein Quartalstrinker und nach einem Wochenende wie diesem, ist mir fast schon klar was folgt.
Wir(unsere beiden 6-jährigen kinder und ich)
werden in 3 Wochen ausziehen!
Das ist einfach zuviel für ihn. Kann er wie immer nicht aushalten.
Nach genügend Alkohol wird er auch mutig und kam heute abend angetrunken nach haus und sprach zu seinem Sohn,der ihm heulend am Bein hing,Mama schickt mich ja weg, Mamma will das so,Mama ist an allem Schuld.
Ich schnappte mir meinen Hund und floh erst mal, da ich nicht auch noch das meinige dazu
sage.
Als ich kam, hing mein Sohn brüllend(wie ein verendendes Tier) auf der Treppe,außer sich und heulte und der Papa mit.
Was hätte ich tun sollen??
Ich wußte es nicht.
Mir fiel nur die Frage ein von thework, kann ich wirklich wissen, das es besser ist, wenn es nicht so wäre wie es gerade ist.
Dann legte mein Mann richtig los.
Die Mama ist eiskalt, sie macht alles kaputt,
er drohte mir und kam ganz nah an mich heran und ritzte mich mit den Nägeln etwas am Hals.
Weiter wie mit ich bin bald nicht mehr euer Papa, bald ist ein anderer da- der ist vielleicht besser im Bett usw......
Manchmal habe ich ihn auch angeschrien das er endlich gehen soll, und hatte ein wütendes und brüllendes Kind im Arm.
Da ich letzte Woche bei Meike war und gesehen habe welche Flaschen meine Kinder an 2.Stelle hatten, habe ich gedacht das die Flaschen so eine deutliche Sprache sprechen, wie es ein Kind gar nicht ausdrücken kann.
Ich gewährte meinem Sohn alles, wie er in unbändiger Kraft um sich schlug und brüllte und brüllte bis er stockheiser war.
An 2.Stelle hatte er die Todesflasche. Ich war froh drum, das ich den Zusammenhang verstehen konnte.

Und meine Tochter stand daneben, wirklich eingefroren im Gefühl wie Meike es gesagt hat.

Sie sagte nur immer nicht streiten nicht streiten.Ansonsten teilnahmslos.
Mir blutet das Herz wenn ich das mit ansehe, und doch spüre ich, daß die Trennung richtiger als richtig ist.
Ich glaube das die Kinder all das rauslassen, was mein Mann einfach runterschluckt(wortwörtlich in Form von Alk.)

Heute habe ich gemerkt, daß ich nicht ganz bei mir war, das ich ihn auch gereizt habe und nicht einfach weggelaufen bin, da ich ja weiß das es keinen Wert hat, wenn er getrunken hat.
Ich bin nur froh das ich weiß, das ich nicht alleine bin, das meine Engel(meine Freundin hat ihn mir heute vorgelesen Engel des Lehrens und Verstehens) und mein Rudel(Freundeskreis) zu mir stehen und mich unterstützen und tragen.
Ich kann nur hoffen, daß bei meinem Mann die Zeit heilt, das er wieder normal wird, das ich ihm auch die Kinder mitgeben kann.
Viele Zukunftsängste!! aber auch der Glaube, oder fast die Gewissheit das alles gut wird.

Ich übernehme meinen Teil der Verantwortung das die Ehe schief ging, und ich hoffe das es mein Mann auch irgendwann tut.
Jetzt geht es mir wieder besser,und gleichzeitig hoffe ich das die nächsten drei Wochen sehr schnell vergehen.

Alles Liebe für Euch
Marena
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Alt 30.07.2003, 10:15   #2
Meike Lalowski
Moderatorin
 
Dabei seit: 12/2002
Beiträge: 486
Renommee-Modifikator: 22
Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Daumen hoch

Liebe Marena,

solche Zeiten sind wirklich große Herausforderungen und führen alle Beteiligten an ihre Grenzen. Das ist sicherlich langfristig genau richtig und wird dann als das berühmte Geschenk erkannt (bestenfalls), im Erleben aber meist Achterbahn der Gefühle pur.

Die wollen ihren Raum, und Deine kleinen Goldstücke lassen Euch keine Chance, da etwas zu übersehen. Die eine friert ein, der andere wehrt sich gegen den bodenlosen Schrecken mit Wut und Geschrei - übrigens ist das genau eine Ausdrucksform seiner dritten Flasche (gelb über rot, wenn ich es recht erinner), die aber auch darauf hinweist, dass er Grenzen braucht. Dadurch bekommt er Respekt vor Kraft, vor Deiner und vor allem auch vor seiner, damit er sie nicht als grenzenlos gewaltig und damit sehr bedrohlich erlebt (der unerlöste Vater-Spiegel). Das machst Du sehr gut.

Leider habe ich vergessen, was die dritte Flasche Deiner Tochter war, aber eingefrorene Kinder brauchen sicherlich einfach Wärme. Nicht unbedingt muß in ihnen ein Vulkan toben (vielleicht haben Deine Zwillinge sich diese Reaktionen genau aufgeteilt), es mag so sein, dass ein kleines Feuer langsam und geduldig größer werden will. Vor allem aber braucht diese leise Reaktion genau so viel Aufmerksamkeit wie die laute (!).


Bleib gut in der Gegenwart und wisse, in drei Wochen ist heute schon ein Geschichte!

Nutze Deine Freunde, die sichtbaren wir die unsichtbaren, und Carmen wird gleich intensiv gefordert mit ihren readings zu Euch, denn die Lage ist akut. Und weil sie Dich liebt, wird sie das Beste geben (auch ein Geschenk für alle!)

Alles Liebe Dir und Euch - und Kraft und Hingabe


------------------
Meike Lalowski

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