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Alt 19.01.2003, 23:32   #1
Meike Lalowski
Moderatorin
 
Dabei seit: 12/2002
Beiträge: 486
Renommee-Modifikator: 23
Meike Lalowski befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Beitrag

Na, mal schauen, ob ich es kann:


Liebe Meike!


Beim Spaziergang enstand folgende work, die ich Dir und einigen Freundinnen per mail sende. Ich muß meine onlinezeiten aus
wirtschaftlichen Gründen einschränken. Vielleicht hast Du die Möglichkeit,
den Beitrag ins Forum reinzukopieren.

Also : Gott sollte mir Vater und Mutter sein und für mich sorgen. Das ist
das, was ich will.

Wirklich? Was ist die Realität? Tja, in dieser Realität habe ich irdische
Eltern. Men Vater ist tot, zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt. Ob Gott
mir Vater und Mutter sein will, kann ich nicht wissen. Es ist seine
Angelegenheit und es fühlt sich nicht gut an, wenn ich mich in Gottes
Angelegenheiten einmische.

Was geht in mir vor, wenn ich denke, dass Gott mir Vater und Mutter sein soll
und für mich sorgen? Wie fühlt sich das an?
Es fühlt sich total Scheiße an: ich fühle mich belogen udn betrogen. Solange
ich denken kann hat mir immer irgendwer erzählt, dass es Gott gibt und er für
uns Vater und Mutter ist und für uns sorgt. Sicherlich bin ich kindisch, wenn
ich als 46,5 Jahre alte Frau nach Vater und Mutter schreie. Ich sehe mich
stehen und ins Universum brüllen: hey verdammt noch einmal, jetzt sorge für
mich. Ich habe weder einen Job noch mein Mann noch haben wir ein bezahlbares
Zuhause. Ich fühle mich krank und schlapp und wie bei einem Dauermarathon.
Ich habe Schulterverspannungen, keine Bock auf Sex und habe das Gefühl, in
diesem Leben nicht mehr so wirklich auf die Füße zu kommen. Alles wird
teurer, die Jobs noch rarer. Und die, die was haben, geben nicht ab. Und Du
bist eigentlich wohl auch nur eine Erfindung. Zu den Engeln habe ich mehr
Vertrauen, die zeigen sich durch Wunscherfüllungen. Aber sehen kann ich Euch
alle nicht und Ihr schient alle nicht zu begreifen, dass es nicht so leicht
ist, in der materiellen Welt klar zu kommen, wenn Eltern nicht einmal in der
Lage sind, Arbeit zu haben, um für sich und ihre Kinder zu sorgen und auch
noch Spaß zu haben, Alles ist teuer: Kino, Zoo, Benzin (das heißt, dass auch
zwischenmenschliche Kontakte beschränkt
werden) > eben alle die Dinge, die hier das Leben schön machen. was wollt
Ihr? Finanzielle Abstinez? Zurück zur Natur? Genauso leiden, wie Menschen in
der dritten Welt? Sind wir wirkliche eine Jammernation,weil wir nicht
rückwärts und rückwärts gehen möchten in "normalen" Dingen? Ziehen wir wieder
in Buschhütten? Okay, ist ja alles in Deiner/Eurer Macht.Rede nur nicht mit
uns Kindern darüber, ob wir das auch wollen oder ob es einen guten Kompromiss
gibt. Laß uns ja nur nicht mitreden, Du bist ja der Chef. Und immer, wenn ich
Dich brauche, bist Du taub. Ich kann dich ja nicht einmal anschauen, Dir ins
gesiht sagen, was ich fühle. Dieses Verlassen sein. Gegen Windmühlen
anzulaufen. Vertrauen zu verlieren. Ich bin wohl nicht das Kind, was Du haben
möchtest. Zu aufmüpfig, undankbar. Das hat mein irdischer Vater auch immer
gesagt, wenn er mit meinen Gefühlen nix anfangen konnte. Ich war immer so
fremd, so anders. Dir bin ich wohl auch fremd? Wer sagt mir, dass Du wirklich
meine Vater und meine Mutter bist? Sorgst du deswegen nicht für mich?
WER BITTE BIN ICH ???

Wenn ich mich richtig verstehe, würde Katie jetzt sagen: hey, du bist 46,5
Jahre alt und schreist wie ein Baby danach, dass jemand für Dich sorgt ??? Du
bist wie ein Kind, obwohl Du selbst schon Mutter bist?Du zankst mit Gott und
willst was von ihm ? HOFFNUNSLOS !!!!!!!!

Wer oder wie wärest Du, wenn Du nicht mehr glauben würdest, dass Gott Dir
Vater und Mutter sein soll und für Dich sorgt?

Hey, ich wäre frei - könnte gucken was kommt und für mich selbst sorgen, mir
selbst Vater und Mutter sein. Genauso, wie ich es mir wünsche und vorstelle.
Und müßte keinem dankbar sein, außer mir selbst.

Die Umkehrung: Gott sollte mir nicht Vater und Mutter sein, nicht für mich
sorgen. Gott, wenn es ihn gibt, sorgt so, wie er will für mich.(Das scheint
dei Realität zu sein?) Gott sorgt nicht für mich, weil ich es nicht weiß.
Ich sollte für mich Vater und Mutter sein und für mich sorgen. Ich habe Vater
und Mutter.
Aus: ich möchte nie mehr denken, dass Gott mir Vater und Mutter sein soll und
für mich sorgen wird:
Ich für mich darauf wieder zu denken, dass....., um es für mich zu überprüfen
und daran mit der work zu arbeiten.
Also, Ihr Lieben, ich hoffe, dass das ein Thema ist, was Euch auch berührt
und Ihr somit auch was davon habt. Hier sind natürlich Folgeworks drinnen,
wie:
Ich sollte mir Vater und Mutter sein und für mich sorgen?
Wirklich? Wie ist die realität? Ich habe Eltern. Sie haben so für mich
gesorgt, wie sie es für richtig hielten.Das ist die Realität.
Was geht in mir vor, wenn ich das denke?
Ich werde wütend, hilflos. Ich will das ja tun aber es klappt nicht. Ich habe
ein klares Bild (mal mehr mal weniger) davon, wie ich auch materiell leben
möchte, das ich eine gute Gesundheit habe, 35 kg abnehme, um wieder leicht
und sportlich zu sein. Ich fühle mich unter Druck, erschöpft, wie eine, die
gegen Windmühlen kämpft. Ich könnte den ganzen tag brüllen, tue s aber nicht.
ich gehe schlecht mit mir um, nehme mir unnütz Energie, nerve andere Leute
damit. Bin sauer auf mich, weil ers mir nicht immer gelingt, einfach die
Realität anzuerkennen. Das zu geniessen, was da ist. es gelingt mir nicht,
mein negatives kopfkino anzuschalten, diese Panik mitzuerleben, nichts geht
mehr, alles wird schlechter. Fühle mch als Opfer, lehne mcih auf gegen das,
was ist. Kämpfe wie ein Fisch im Netz.
Ob ich diesen Gedanken loslassen kann? Oja, gerne
Jeden gedanken, der mich fertigmacht. Ich wäre leichter, lockerer, könnte den
Augenblick geniessen, säße jetzt mit meinem Sohn vor der Glotze anstatt hier
am Compi.
Umkehrung: ich habe Eltern. ich solte nicht für mich Vater und Mutter sein.
Mein Denken sollte mir Vater und Mutter sein ( das wäre gut, denn dann könnte
es psoitiv für mch sorgen, liebevolle Gedanken produzieren, Ideen haben, wie
ich an Arbeit, geldflusds komme)
Aus: ich will nie wieder denken, dass ich mir Vater und Mutter sein
soll...wird:
Ich freue mich darauf wieder daran zu denken, da ich dann mit der work meine
Gedanken überprüfen kann.

So, da steckt noch mehr drinne aber das mache ich für mich ))) vielleicht
habe ich Euch annimiert, wäre ja schön.
herzlichste liebe Grüße
Claudia

P.S. Im schlimmsten Fall komme ich im nächsten Leben wieder und versuche es
dann ))


Meike Lalowski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2003, 12:31   #2
Ute
Gast
 
Beiträge: n/a
Daumen hoch

Liebe Claudia,

Ich grüße Dich ganz herzlich. Habe Deinen Brief gelesen und seit dem bin ich völlig aufgewühlt. Ich sehe und höre mich. Auch ich kenne solche Phasen der vollkommenen Verzweiflung.
Ich bin nach und nach meine eigenen Hilfsstrategien durchgegangen. Im Geiste habe ich Dich dann mit vielen guten Ratschlägen zugelabert,
u.s.w. Bla, bla bla…..
Nun bin ich bei der für mich erst mal “einfachsten” Lösung angekommen.

Hier mein Angebot an Dich, liebe Claudia.
Vor mir steht „nur“ ein völlig verzweifeltes „Kind“. Es hat sich so weit in seinem Inneren (und Äußeren) verlaufen. Es sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Das „Kind“ in uns allen, hadert mit sich, mit der Welt, mit Gott und allem was ist.
Ich kenne das, wer wohl nicht, wenn er ehrlich mit sich selbst ist.

Ich stelle mir dann in Gedanken (besser schriftlich) meine inneren Eltern vor. Schütte ihnen mein Herz aus, ohne Gnade, alles was mich bedrückt, was ich nicht verstehe, womit ich ständig mit dem Kopf gegen die Wand renne. Ich zeige mich ihnen ganz klein , winzig und hilflos. Eben so wie es sich für mich im Moment anfühlt.

(Denn in solchen Situationen wie Du sie im Augenblick scheinbar hast. Bist du ein „Kind“ das versucht die ganze Welt A L L E I N E zu meistern.)

Welch ein Anspruch an ein kleines Kind.

In Gedanken „sehe“ ich dann meine geistigen, inneren Eltern vor mir. Sie sind total liebevoll mit mir, nicken weise, verstehen mich, u.s.w. Sie lassen mich ausreden bis ich wirklich fertig bin.
Dann kann ich beispielsweise „machen“, dass sie mich erst mal ganz doll umarmen, trösten, ohne Worte. Bis ich mich ganz geborgen fühle.
Dann “ lasse“ ich sie z.Bs. sagen, alles wird gut, lass uns nur machen, oder so.
Irgendetwas was mich als Kind entlastet.
Ich weiß dann in meinem tiefsten Inneren das ich mich auf sie verlassen kann, ich nicht mehr verlassen bin. Sondern aufgehoben in Ihrer Liebe.
Sie werden es schon richten, so wie es für mich und alle beteiligten am Besten ist.
Sie haben den größeren Überblick, als ich, ihr Kind.
Sie nehmen sich meinen inneren Erwachsenen zu Hilfe und beratschlagen mit ihm, was zu tun ist, u.s.w.
Ich als „Kind“ kann mich dann beruhigen und wieder schön “spielen“ gehen. Ich bin ganz sicher dass irgendwann alles wieder gut sein wird.
__________________________________________

Liebe Claudia, Vielleicht probierst Du ja mal mein „Rezept“ aus. Versuche dabei mal eine Zeit lang Deine Irdischen Eltern aus Deinem Kopf rauszuhalten. Wenn Du an Gott glaubst, könntest Du Dir Ihn als Deine Eltern vorstellen. Tu was Du willst damit.
...................................Dabei fällt mir ein, vielleicht hat Gott, oder das Schicksal, oder was auch immer. Dir Deine Arbeitslosigkeit „geschenkt“, damit Du jetzt die Zeit hast, in Ruhe über all das Nachzudenken??????? Und Dich „heil“ machen kannst??????
In diesem Sinne, Frohes Schaffen, umarmt Dich erst mal, Ute
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