Große und Kleine

Seit langem bin ich mal wieder hier gelandet und vieles gerät beim mir in Bewegung, nach einer großen Weile der Stagnation.
Ich fühle mich in meiner Haut nicht mehr wohl, mein Bauch blockiert, ich hab ständig Seitenstechen und nach dem Essen ist die Hölle los und warum?!?!?
Nun sitz ich bei euch in der Runde, als wäre ich nie weg gewesen und muss feststellen, was los ist. Mein inneres Kind schreit nach Liebe und Zuwendung sehnt. Wie es gerade schreit so angenommen zu werden und mit seinen Wünschen Beachtung zu finden, raum zu bekommen und nicht groß sein zu müssen, genauso wie die Große ihre Wünsche hat nach neuem Leben und einer eigenen Familie, eigenen Kinder und der Streit zwischen beiden. Das kannst du noch nicht, dafür bist du zu klein und jetzt wäre es dran.
Der Wunsch ist groß und neben diesem Streit, gibt es noch soooo viele Dinge die da mit reinfuchsen. Das Gefühl festgefahren zu sein hat sich so manifestiert.
Ich liege auf dem Sofa und lass mich von meinem Freund liebevoll versorgen und kaum bin ich bei euch angekommen, kommt die Erkenntnis. Jetzt muss sie rutschen und den Weg wieder frei machen.... Schön.

schön, das ihr einfach seit.


Ich hoffe es ist nicht alles zu chaotisch.

Mir ist so beim überlegen so aufgefallen, dass ich in den letzten Wochen, seit einem Alptraum immer nur die Kleine war.

Der Traum: Ich rannte eine kleine Straße entlang und alle Leute rannten in die andere Richtung. Eine Explosion. Ganz weit hinter mir. Ich suchte mir einen Unterschlupf und fand eine Tür eines alten Hauses. Drinnen war es duster und ich hatte Angst. In dem Flur ging eine geschwungene Treppe nach oben, aber es gab kein Licht und kein Versteck. Da war noch eine Tür, ich gin hindurch und kam in ein anderes Zimmer, auch es war dunkel, aber da war jemand. Ich schloss die Tür und sagte zu ihm, da draußen rennen nur Tote herum. Er schüttelte nur den Kopf und wollte mir nicht glauben. Dann rummperlte es an der Tür. Sie kamen herein. Tote mit füchterlichen Wunden und Verbrennungen. Sie gabschten mich an und ich schrie... Es war so ecklig.

Seit dem schlaf ich nur noch mit Licht ein, oder wenn mein Freund da ist, mit offener Gardine. Hinter jeder Tür wird im Dunkeln ein Toter oder ein Monster vermutet. Ich hab Angst wie ein kleines Kind, was sich im Dunkeln fürchtet und meine Große bekommt das Kind nicht beruhigt. Oder sie ist gar nicht da.

[Meike Lalowski]

Liebe Claudia,

so isses mit Dir: wenn schon denn schon ...

Ich freu mich, wieder von Dir zu lesen, und ich freu mich, dass es so selbstverständlich und gut ist "unter uns" zu sein. So bist Du also wieder da: "konfus&heftig" sieht's aus, denn da ist nicht nur eine Kleine unter Großen, sondern eben auch Altes im Neuen.

So kenne ich es. Der rote Faden bleibt. Ordne die Leben und damit auch die Perspektive, denn die unbezweifelbare Gegenwart anderer WeltenBummler in Deiner Wahrnehmung ist schlichweg Deine große Herausforderung. Ist ja nicht mein Hauptgebiet, aber für die Kleinen, die gefälligst Platz machen sollen, da bin ich schon zuständig.

Die machen eben nicht mal eben so Platz, sondern fordern ihr Recht: wahrgenomen zu werden. Sie wollen, dass wir ihre Geschichten hören, ihre Gefühle halten, ihre Ansprüche ehren. Also, ein bißchen rutschen, damit für alle Platz ist auf dem Sofa, aber klar bleibt (oder wird), wer Chef ist.

Übrigens: im September werde ich höchstwahrscheinlich nach Berlin kommen und ein Seminar geben. Vielleicht sehen wir uns dann ja mal wieder, so oder so. Fühle Dich umarmt aus Kiel!

------------------
Meike Lalowski




[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 15 May 2007).]

[claudia *]

Sag mal bescheid, wann und wo in Berlin:

Konfus und heftig. Das ist richtig. Konfus und heftig sind meine Auseinandersetzungen mit meiner Mutter.
Heute hab ich sie getroffen. Sie fragte mich wieder, warum ich so bös zu ihr bin und ich konnte nur noch weinen. Ich wußte nicht mehr, was ich sagen sollte. So oft hab ich ihr erzählt, warum ich Abstand gesucht hab und jedesmal schien sie es verstanden zu haben, aber auch jedesmal konnte sie sich nicht mehr daran erinnern. Ich hab so geweint. an der Stelle weiß ich einfach nicht mehr weiter...

Konfus und heftig sind meine Alpträume. Mord, Gewalt, Tote, Geister, böse, manachmal Gute und meistens mit Angst.
Selten sind meine Nächte erholend. Hast du noch eine Idee, wie ich mich besser schützen kann?




[This message has been edited by claudia * (edited 16 May 2007).]

[conny]

Hallo Claudia,
Du kennst mich nicht, aber ich organisiere das Seminar im September in Berlin. Ich dachte mir, ich schicke Dir mal die Daten. Vielleicht magst Du ja auch mitmachen. Also, es findet statt an dem Wochenende 7.-9. September in der Stubenrauchstrasse 15 (Ecke Rotdornstrasse) in Friedenau. Es soll 170 Euro kosten. Wenn Du Meike kennst, weißt Du ja, dass sich jeder Cent lohnt.

Auch ich habe schon viel an der Beziehung zu meiner Mutter gearbeitet. Und die bösen Dämonen sind schon etwas gewichen. Wenn wir so nah bei einander wohnen können wir ja vielleicht mal unsere Erfahrungen austauschen.
Lieber Gruss unbekannter Weise, Conny

------------------
conny

[claudia *]

Liebe Conny,


danke für den Termin. Ich hab ihn mir aufgeschrieben. Allerdings weiß ich gerade nicht, ob ich das finanziell schaffe. Aber bis dahin ist ja noch Zeit.

Ich hab die Adresse mal die beim Stadtplandienst.de eingegeben und da musste ich lachen. Das ist ja bei mir fast um die Ecke. Nur eine U-Bahnstation entfernt. Ist das nicht ein Witz?!

Für deine lieben Gedanken und dein Angebot möcht ich dir danken. Vielleicht komm ich darauf zurück. Es wäre sicher sehr spannend.

Liebe Grüße um die Ecke

[conny]

Na, wenn das mal kein Zufall ist! Da ich nur zwei Häuser vom Seminarraum entfernt wohne sind wir ja fast Nachbarinnen.
Wäre doch nett wenn wir uns mal kennen lernen könnten. Vielleicht ist Dir ja irgendwann danach...
Wünsche Dir eine gute Nacht ohne böse Träume! Conny

------------------
conny